Therapie mit Blutprodukten

Das Blut transportiert Sauerstoff
Die Aufgabe der roten Blutkörperchen ist es unter anderem, lebenswichtigen Sauerstoff aus der Lunge zu allen Organen und Geweben des Körpers zu transportieren. Sinkt durch eine Blutung der Gehalt der roten Blutkörperchen im Blut so stark ab, dass eine Sauerstoffschuld entsteht, so kann dies zum Organversagen führen.

Da die Sauerstoffversorgung aber auch vom Gasaustausch in der Lunge und dem Blutfluss in den Blutgefäßen abhängt, achten wir immer auf eine optimale Beatmung und Kreislauftherapie während und nach der Operation. So können kleine und mittelgroße Blutverluste oftmals ohne die Gabe von Blutprodukten ausgeglichen werden.

Das Risiko Blutverluste zu erleiden, die eine Transfusion vom Fremdblutkonserven nötig machen, betrifft an unserer Klinik in der Regel nur die Patient*innen, die mit einem Blutmangel (Anämie) in die Klinik kommen, schwerwiegende Vorerkrankungen haben und sich einer Prothesenwechsel-Operation oder einer ausgedehnten Wirbelsäulenstabilisierung unterziehen müssen.

Die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit einer Fremdbluttransfusion beträgt an unserer Klinik für alle großen Operationen zusammen 2,3 %. Bei Patient*innen mit einer vorbestehenden Blutarmut erhöht sich die Wahrscheinlichkeit allerdings auf über 10 %. Durch eine vorausschauende Patienten-Vorbereitung vor OP (Blutarmut rechtzeitig erkennen und therapieren), durch die Gabe von die Blutgerinnung unterstützenden Maßnahmen während der OP, durch neue OP-Techniken und durch die Aufbereitung von Wund- und Drainageblut konnten wir die Transfusionsrate in den letzten Jahren kontinuierlich reduzieren.

Davon abgesehen kann gesagt werden, dass eine Transfusion von Fremdblut heutzutage sehr sicher ist und zudem immer nur durchgeführt wird, wenn ansonsten die Gesundheit des Patienten ernsthaft gefährdet würde.